Lustige alte Postkarten
Alte Postkarten mit viel Humor
Was für uns der lustige Facebook-Post ist, war für unsere Urgroßeltern die lustige Postkarte. Postkarten mit Witzen, Karikaturen und manchmal sogar schon obszönen Witzen machten die Runde und wurden verschickt.
Wir haben für Sie die lustigsten Postkarten aus dem deutschen Kaiserreich gesammelt.
Wie lustig es in der Kaiserzeit zuging zeigt ein Blick auf die damals beliebten Witzblätter. Die größten von ihnen erschienen als eigene Zeitschrift, die kleineren als Beilagen zu Familienblättern, Versicherungszeitschriften und Frauen- und Modezeitschriften.
Die bekanntesten Witzblätter stammten noch aus der Zeit der Revolution von 1849. Dazu gehörten vor allem die Fliegenden Blätter. Zu den beliebtesten Figuren der Fliegenden Blätter gehörten Eisele und Beisele, ein jugendlicher Baron und sein Hofmeister, die bei ihren fiktiven reisen durch Deutschland Witze über die regionalen Eigenheiten machten. Ab 1859 zeichnete Wilhelm Busch für die Fliegenden und dominierte über Jahre das Blatt.
Große Bekanntheit erreichte auch vor der Kaiserzeit der Kladderadatsch mit behaglichem Spaß, kleinen Bosheiten, Späßen und gelegentlichen Obszönitäten für den Biertisch. Er wandelte sich mit der Zeit in ein politisches Witzblatt, das über Jahrzehnte erfolgreich blieb und vor allem von der Kirche immer wieder heftig kritisiert wurde.
Die Übergänge zwischen reinen Spaß-Blättern und politischer Satire waren meist fließend und im Laufe der Jahrzehnte nahmen erotische Freizügigkeit und politisch-satirische Schärfe zu. Vieles von dem, vor allem derben Humor der Kaiserzeit ist heute nicht mehr lustig. Oder zumindest wird es nicht als lustig empfunden, weil wir es für politisch nicht korrekt halten.
Die Witze und lustigen Geschichten haben sich allerdings nicht viel geändert. Humor und vor allem Schadenfreude gehörten damals wie heute dazu.
Witze und Satire in der Kaiserzeit
In der Kaiserzeit kam es zu einem regelrechten Witze- und Satire-Boom. Pro Jahr wurden mindestens 3 neue Witzblätter gegründet. 1904 hatten sie 24% Anteil am Markt der Unterhaltungszeitschriften auch wenn den meisten von ihnen nur eine kurze Lebenszeit beschieden war.
Die wichtigsten Witzblätter der Kaiserzeit waren:
- Meggendorfer Blätter (1888-1944) erschien Ende 1888 unter dem Titel Humoristischer Hausschatz. Aus Lothar Meggendorfers lustiger Bildermappe (München: Schreiber)
- Simplicissimus mit den bekannten Autoren O.J. Bierbaum, G. Falke, W. Schäfer, A. Schnitzler, F. Wedekind, Th. Mann, L. Thoma, G. Meyrinck
- Ulk „Illustriertes Wochenblatt für Humor und Satire“; Heinrich Zille gehörte seit etwa 1905 zu den regelmäßigen Zeichnern, später auch George Grosz
- Die Zeitschrift Jugend,“Münchner Illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben“, gab einer ganzen Stilrichtung und Zeitepoche ihren Namen
Ansichtskarten mit Humor
Alte Postkarten mit unfreiwilligem Humor
Wie sich der Humor und das was wir als lustig empfinden geändert hat, merkt man vor allem bei den Postkarten, die gar nicht so lustig gemeint waren. Manche Ansichtskarte ist heute so kitschig, dass sie lustig wirkt, und oft finden wir Beispiele des unfreiwilligen Humors
Vor allem das Verhältnis der Geschlechter, mit den vielen offenen und versteckten Andeutungen, und der altmodischen Kleidung, lässt viele der Karten lustig wirken.
Auf unserer Seite „Postkarten nach Stichwort“ finden Sie alle alten Postkarten die von den Künstlern nicht unbedingt als lustig geplant waren aber heute so wirken:
Alte Postkarten mit viel Humor
Ich wüßte gerne wer „Gini“ war, der man das Bild „gewidmet“ hat. 😉